SC Spremberg II – SV Fichte Kunersdorf II 2:1 (1:1)

Tore:

1:0 Martin Rentsch (22.)
2:0 Oliver Drocholl (33.)
2:1 Ricardo Galley (77.)

Rote Karten: 85. Minute

Thomas Pikelke (Spremberg), Steffen Klisch (Kunersdorf)

Aufstellung:

Tom Brehmer – Florian Badack, Carl Tilmann Wandke, Luca Janusz (46. Hendrik Funke), Manuel Priefer – Lukas Seifert (60. Maik Kessler), Philipp Seifert, Alexander Seidler (70. Leonard Dick), Hannes Müller – Stefan Gromm (46. Ricardo Galley), Steffen Klisch

Two-Face-Fichte

Nach 3 Minuten das erste Ausrufezeichen vom Kunersdorfer Klisch, der den Ball an die Unterkante der Latte hämmert. War der drin? Nein, sagt Schiri Linke, der heute nur einen Assistenten mit hat. Dazu aber später.
Fichte fortan mit zu wenig Spannung gegen robuste Spremberger, die sich immer gefährlicher um den Strafraum herum bewegten und zu einigen Standards kamen. So war es eine Ecke, die zwar geklärt wird, aber im Nachschuss sauber platziert zur Führung für Spremberg einschlägt. Keine Chance für Brehmer. Fichte konsterniert, solche Schüsse lässt man selten zu. Und jetzt war der Wurm drin. Nach vorn zu oft die falschen Entscheidungen. Lang schicken, Ball entgegen, wo geht er hin, was soll ich tun? Am Ende macht’s die lässige Körpersprache, die sowohl im Sturm den richtigen Pass verhindert als auch hinten den Gegner einlädt. So kann sich Drocholl in der 33. Minute durchtanken und aus spitzem Winkel netzen. Spremberg hat‘s jetzt leicht. Mit einer 2 Tore Führung kann man nun den Körper reinstellen (davon ist reichlich vorhanden) und Fichte so im Spielaufbau stören. Halbzeitpfiff von Schiri Linke, der zwar viele Fouls des Gastgebers pfeift, aber nicht deutlich macht, dass die Grenze zur gelben Karte längst erreicht ist.
Fichte stellt um und bringt den galligen Galley sowie den langsam wieder zu alter Form findenden Controller. Und schon zeigt sich das zweite Gesicht von Kunersdorf. Schnelle Außenläufer werden mit geschickten Ballablagen in Szene gesetzt. Allen voran Galley und (auch neu) Kessler tanken sich mehrfach links durch und kommen zu gefährlichen Abschlüssen. Die vielen Standards von Fichte werden leider nicht über die Linie gepimmelt, sodass es abermals einen Lauf von Galley braucht, der in der Schlussphase das 1:2 macht. Spremberg kaum noch mit Entlastung nach vorn, den letzten Wechsel zog man bereits in der 60. Minute. Die Maikäfer pumpen. Und wie sollte es anders sein, darf der Sportclub in der 2. Halbzeit seinen Teambetreuer an die Linie stellen, der Fichte 2 Tore ins Abseits winkt. Beide Tore entstehen durch das Überlaufen des müden Gegners durch den frischen Galley. Und der Schiedsrichter lässt sich leider von der Fahne beeindrucken. Unverständnis auf der Gästebank, die Nerven liegen blank. Das Spremberger Spiel wird immer ruppiger. Kurz vor Schluss daher ein Platzverweis wegen Kopfstoß und einer wegen Beleidigung. Spremberg weiß sich nur noch mit unfairem Körpereinsatz zu helfen, Schiri Linke ahndet diesen zu Recht, aber VIEL ZU SPÄT, mit gelben Karten. Mehrfache Unterbrechungen schleppen das Spiel über die Zeit und sorgen so für eine Auswärtsniederlage.
Fichte belohnt sich in Spremberg nicht und spielt mit 2 unterschiedlichen Gesichtern. Die Entwicklung in Kunersdorf ist dennoch vielversprechend.
Man setzt abermals auf eine gute Mischung zwischen blutjung und hornalt. Das wird sich zweifellos rentieren.

Sport-frei Hannes Müller